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Hockeyhauptstadt Duisburg...


...oder, Alexandra Sells Tränen.


30 Jahre Duisburg Ducks. Beim Europapokal an diesem Wochenende in Duisburg, an dem auch ein paar unserer Aktiven teilnahmen, wurde wieder viel über Titel, über die ganz großen Erfolge vergangener Tage, gesprochen und manch einer konnte zu der Auffassung gelangen, sich hier in der Hockeyhauptstadt Deutschlands zu befinden. Unsere Geschichte beginnt allerdings schon eine Woche zuvor. In Uedesheim, dort wo in der Chiefs-Baracke deutlich weniger "Fahnen" an der Wand hängen als in der Sporthalle Süd, hielt man sich einmal mehr für den Nabel der Welt. Vermutlich weil Dennis Kobe angekündigt hatte, das Wochenende mit zwei Blondinen am Feuerlöschteich zu verbringen, wollten die Chiefs partout nicht Hockey spielen. Eilig dachte man sich einen Schaden an der Spielfläche aus, allerdings nicht ohne durch den Abteilungsleiter mitteilen zu lassen, dass man händeringend bemüht sei, eine Alternativfläche aufzutreiben und dass die Schäden vielleicht sogar zu beheben sind. In eine Spielverlegung konnte Team Unitas so kurzfristig am Donnerstag jedenfalls nicht einwilligen, da die Hotel- und Fahrtkosten nicht mehr zu stornieren waren. Hier kommen nun wieder die Duisburger ins Spiel. Spontan bot man dort an, die eigene Spielfläche zur Verfügung zu stellen, inclusive eines Zeitnehmers und der notwendigen Ordner. (Unerwähnt wollen wir an dieser Stelle nicht lassen, dass Krefeld und Hilden ebenfalls ihre Spielflächen angeboten hatten. Herzlichen Dank auch dafür) Nun, die Uedesheim Chiefs nahmen die Gelegenheit eines Spielflächenwechsels entgegen eigener Verlautbarungen jedenfalls nicht wahr und auch ihre Fläche konnte nicht repariert werden, ganz einfach deshalb, weil sie nicht beschädigt war, wie sich bei einem Besuch unsererseits vor Ort herausstellte. Mit ihrem Antrag auf Spielverlegung aufgrund höherer Gewalt, haben Klaus und Klaus, oder wie die Leute da in der Nähe von Neuss alle heißen, jedenfalls einmal mehr bewiesen, dass sie absolut nicht wissen was Sportsgeist bedeutet. Duisburg hingegen erschien uns mehr denn je als das Mekka des Skaterhockeys. Apropos Mekka. Jeder der an diesem Wochenende ins Kanaldelta gepilgert ist, dürfte diesen Ausflug nicht bereut haben. Gut, die ganzen "Nagats" dort sind alle noch immer nicht so richtig witzig, aber dafür umso herzlicher. So viel Gastfreundschaft hat man auf einem Hockeyturnier selten erlebt. Alle hatten das Gefühl willkommen zu sein und unserer aller Leidenschaft, unser Sport, wurde sehr liebevoll ermöglicht und präsentiert. (Sollte dies jetzt hier als Liebeserklärung an Mike Nagat und seine Entenfamilie verstanden werden, machen wir es wie der große teewurstblonde Berliner Leiter aller Abteilungen mit den goldenen Klogs und bestätigen genauso wenig wie wir dementieren) Eine besondere Überraschung hatten die Ducks speziell für uns Berliner parat. Sportlich nicht qualifiziert, durften wir dennoch das "Finale" spielen. Wie so oft in Duisburg, mit einer sympathischen Gurkentruppe angereist (diesmal bestehend aus Basketballern, Fußballstars, Regisseuren, Spaniern, Italienern und weiteren Protagonisten aus hockeyfernen Schichten), sollten wir noch einmal Patty Schmitz, Mario Säs, Marcus Bak und Co. gegenüber stehen. Nur zwei der Gäste wussten aus eigener Erfahrung wie man die Ducks schlägt. Dies ereignete sich allerdings vor etwa 100 Jahren in Lankwitz und auch wenn es in Berlin vielen so vorkommt, als wären wir regelmäßig als Sieger vom Platz gegangen (einfach weil wir die Geschichte schon so oft erzählt haben), geschah dies nur ein einziges Mal. Bevor sich also eine erneute Chance für den Plural bot, gab es erst einmal Tränen. Vielleicht bei "Manni", der charmant wie eh und je oben auf der Tribüne neben seiner Enkelin thronte, bestätigt allerdings auf dem schönsten Hockeygesicht Nordrhein-Westfalens. Als in sehr würdiger Art und Weise verkündet wurde, dass die Ducks die Rückennummern von Schmitz, Bak, Albers und ..... (wir sind einfach viel zu jung um wissen zu können, wie der vierte große Duisburger Sportsfreund heißt) nicht mehr vergeben, benötigte Shutoutqueen Alex Sell ein Taschentuch. Taschentücher konnten auch die Berliner Jan und Lars Krautmann nach dem Spiel gut gebrauchen, als sie feststellten, dass es eigentlich der perfekte Moment für einen Sieg gewesen wäre, es aber außer anerkennendem Schulterklopfen wieder einmal nichts zu holen gab. Wir hatten unsere Chancen, etwa als Moralgranate Jan Gockel den anfänglich spielenden Torhüter Mosbach bereits dreimal ausgespielt hatte, dann aber zu aufgeregt genau dorthin schoss, wo dieser gefühlt schon seit dreißig Minuten "eingeparkt" hatte. Oder im zweiten Abschnitt, als Jan Krautmann genau dort an den Ball kam, von wo aus er eigentlich immer trifft. Leider deutete Mario Säs in diesem Moment an, dass er als Bundestorwarttrainer dem aktuellen Notstand auf seiner Position wohl am sinnvollsten dadurch begegnet, dass er sich selbst nochmals beruft. Wie so oft waren wir dicht dran, mehr allerdings auch nicht. Aber vielleicht, wenn wir ein paar Sachen richtig machen, ziehen wir ja im zehnten Jahr des Teams Unitas das Leibchen von Mike Nagat unter die Decke des Poststadions, um uns danach zur Vierzigjahrfeier wieder in Duisburg an der Linie einzufinden. Und dann, nachdem wir bei der "Zeremonie" für Paul Fiedler und Mario Säs heimlich geheult haben, dann besiegen wir sie...

...vielleicht.




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