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  • krautani

Jeano Nationale 99,...


...oder Hubers Trick mit einem neuen Torwart.


Zunächst einmal wollen wir mit einem weit verbreiteten Irrtum aufräumen. Nicht Paul Fiedler ist der zuerst in die Nationalmannschaft berufende Berliner Skaterhockeyspieler, sondern Jean Neitzel. Damals lediglich Insidern bekannt, wurde der heute etwa "23jährige" Leistungsträger des Teams Unitas bereits 1999 vom EA-Manni nominiert. Vermutlich erarbeitete sich "Shaun" damals am Controller auch die Fähigkeit, so zielsicher wie kaum ein Anderer den Pfosten zu treffen.

Apropos Pfosten. Gleich zu Beginn des Play Off Rückspiels am vergangenen Sonntag gegen die Spaichingen Badgers sorgte der Gästetrainer für die erste große Überraschung des Tages. Martin Huber hatte sein bisheriges Stammpersonal für das Tor zu Hause gelassen und dafür mit dem norwegischen Nationaltorhüter "Tor Gestänge" einen echten Hexer aus dem Hut gezaubert. Im Grunde hielt nur dieser Teufelskerl allein den Ambitionen unseres Teams, zumindest anfänglich, stand. Am Ende sollte er gesichert neun, manche sagen aber sogar zehn Mal für sein bereits komplett geschlagenes Team gerettet haben. Auch über rein sportliche Aspekte hinaus, zeugte Hubers Maßnahme von großem Weitblick. Das Setzen auf den eigentlichen Stammtorsteher hätte möglicherweise bedeutet, dass dieser nach einem bösen Nachtreten mit dem linken Fuß im zweiten Drittel hätte "Rot" sehen sollen und eventuell auch dazu geführt, dass sein von Überforderung zeugendes, aber eben auch vorsätzlich die Gegenspieler gefährdendes Herumprügeln mit seinem Schläger im Schlussabschnitt weitere Strafen hätte nach sich ziehen müssen. Dies hätte wiederum dem mitgereisten Anhang der Spaichinger weiteren Anlass gegeben, sich in absurden Verschwörungstheorien zu verstricken. Die Fans der Gäste fühlten sich nämlich massiv benachteiligt. Möglicherweise mit der Bibel des Schiedsrichterwesens von Uwe Bührer unter dem Kopfkissen aufgewacht, waren sie nämlich der leider weit verbreiteten Meinung, dass Spielleiter nur dann gut gepfiffen haben, wenn beide Mannschaften etwa gleich oft in Über- bzw. Unterzahl gespielt haben. Glücklicherweise bevorzugen Piet Wilde und Florian Hahnas offensichtlich substanziellere Lektüre. Die Schiedsrichter versuchten von Beginn an eine Linie vorzugeben und nur das zu bewerten, was auf dem Feld auch tatsächlich passiert ist. Das gegen die Gäste dabei mehr Strafen ausgesprochen wurden, lag schlicht daran, dass diese einfach öfter foul spielten. Bemerkenswert dennoch, dass sich Wilde und Hahnas nicht von den Protesten der Gästefans und Spaichinger Spieler beeinflussen ließen, deren Taktik es offenbar war, Druck auf die Spielleiter auszuüben. Dies spricht dafür, dass beide Schiedsrichter über die nötige Portion Persönlichkeit und Rückgrat verfügen, welche man bei so vielen anderen Spielleitern oft vermisst. Wen es so ist, kann man auch großzügig darüber hinwegsehen, dass speziell im letzten Drittel, vermutlich aufgrund der klaren Ergebnisdynamik und um des lieben Friedens Willen, deutliche Strafen gegen die Dachse einfach nicht mehr gepfiffen wurden. Die Schiedsrichter hatten über weite Strecken des Spiels die Mannschaften im Rahmen der Regeln entscheiden lassen und das ist es, worauf es ankommt. Worauf es ankommt, wusste auch in Berlin offensichtlich jeder. Die Lilli platzte aus allen Nähten und die Zeitnehmer notierten 14+2 Akteure auf Seiten unserer Abordnung. Jeder war sich gewahr, was die Stunde geschlagen hatte und so ereignete sich, was sich ereignete: Der verdienteste Sieg aller Zeiten, welcher sich mit 9:1 nicht angemessen im Ergebnis widerspiegelte. Ohne das herausragende Intervenieren des bereits gelobten Tor Gestänges, hätte ein mögliches 17 oder 18 zu 1 die Kräfteverhältnisse in dieser Begegnung repräsentativer dargestellt.

Egal, die Helden des Tages waren ohnehin nicht die Torschützen, sondern jene, welche mit ihrer Leistung die Performance unserer Mannschaft am besten darstellten. Natürlich bewies auch Janis Grundhöfer in einigen Szenen, dass er keinen Norweger benötigt, um die Nerven zu behalten, entscheidend war aber die stete Mitarbeit seiner Mitstreiter. Was Louis Schmidt und "LJ" Melcer beispielsweise läuferisch und im Umschaltspiel ablieferten war schlicht überragend und so beeindruckend, dass Berlins regierender Bürgermeister noch am Abend nach dem Spiel anordnete, eine Straße nach Schmidt zu benennen. Das Team gab ein klares Statement ab und steht nun sofort in der Pflicht zu beweisen, dass diese Leistung keine Eintagsfliege gewesen ist und auch, dass wir die phänomenale Unterstützung der Zuschauer in der "Lilli" auch wirklich verdient haben. Die erste Chance präsentiert sich bereits in zwei Wochen. Mit 14+2 nach Atting, dass wäre ein durchaus amtliches Zeichen. Wir danken den leidenschaftlichen Zuschauern in Spaichingen und in Berlin, dass waren große Shows, wir gratulieren den Badgers, zu einem tollen Trainer, welcher sich als fairer Sieger und auch als großer Verlierer zeigte, wir danken uns selbst und hoffen, dass wir nun wirklich auf dem Weg sind. Es hat großen Spaß gemacht, bis bald



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